Ensemble
Wenn das Eigentümliche der Zigeunermusik nicht im eigenständigen Musikgut, sondern in der Auseinandersetzung mit der Musik des jeweiligen Gastlandes besteht, dann macht Musique Simili mit der Zigeunermusik, was die Zigeuner mit dem ungarischen Tschardasch machen: Anreichern, transformieren, parodieren, pathetisieren. Oder schlicht: zum Leben erwecken. Und das kommt dem Original dort am nächsten, wo es sich am weitesten von ihm entfernt.
Und weil Musique Simili unbekümmerter und sehnsüchtiger, ironischer und betörender musizieren als je, wird ihre Musik selbst zum Original - und somit unnachahmlich.
Über naives und sentimentales Musizieren: Der Ästhetik liegt manches näher als die geografische Nähe. Wer im mittelständischen Mittelland mittels Czerny-Etüden und Radio DRS musikalisch similisiert wurde, hat zum Akkordeon denselben Bezug wie zum Zimbal: nicht Heimat, sondern Sehnsucht.
(Violine, Kontrabass, Gesang, Illustrationen)
Juliette Du Pasquier, la funambule du violon, fait danser les notes de musique, telle une acrobate.
Von ihr wird gesagt, dass man gar nicht merke, dass sie das Konservatorium nicht besucht habe... Wie dem auch sei: sie spielt ihre Geige wie eine 'echte' Tzigani und versteht es, Gefühle in Musik umzusetzen.
(Akkordeon, Klavier, Gesang, Komposition, Arrangements)
Marc Hänsenberger, l'artiste du piano à bretelles, qui de temps à autre lâche les bretelles, afin de caresser son piano.
Marc muss den typischen Berner in diesem quirligen Ensemble gar nicht erst spielen. Er ist es nämlich auch... bis er zum Akkordeon greift oder das Klavier mit Händen und Plektrum spielt.
(Gesang, Kontrabass, Perkussion)
Line Loddo, la voix du groupe, la conteuse de légendes, fait vivre la poésie en chansons.
Als Tochter eines Sarden und einer Südfranzösin erbte sie das besondere Flair des Singens. Ob fröhlich, heiter, nachdenklich, ernst - bei ihr wird einmal mehr deutlich, dass Musik grenzenlos und sprachlos ist - man braucht keine 6 in "Okzitanisch", um Line und ihre Lieder verstehen zu können.
(Sopran)
In Bordeaux geboren, studiert sie zunächst Klavier an der Musikakademie Basel und dann Gesang am Conservatoire de Musique de Fribourg bei Tiny Westendorp. Gleichzeitig besucht sie Meisterkurse bei Hugues Cue?nod, Laura Sarti sowie Jordi Savall und Montserrat Figueras. An der Schola Cantorum Basiliensis vertieft sie anschliessend ihre Kenntnisse der alten Musik in der Klasse von Evelyn Tubb und in der Opernklasse.
(Gesang, Gitarre)
Zuerst bei Comedia Mundi, der Gypsy-Band von Longo maï, schreibt und interpretiert Ioanes Vogele seit bald 20 Jahren seine eigenen Chansons (Ioanes Trio oder Quintett). Doch auch in diesem neuen Repertoire klingen die Roma-Klänge weiter durch. Die russischen und balkanischen Roma-Songs bilden seinen musikalischen Hintergrund, zudem er immer wieder zurückfindet.
Rainer Frei
(Texte)
Emanuel Hänsenberger
(Filmemacher)
Urs Nydegger
(Webmaster)
Mat Steiner
(Tonstudio)